Welche Weine kann man lagern?
Da viele Weine bei optimaler Trinkreife nicht mehr erhältlich oder bezahlbar sind, kauft man sie sich vorher und lagert sie ein. Ob sie für den eigenen Genuss bestimmt sind oder als Wertanlage, kann man dann ja nach Marktlage immer noch entscheiden. Für die richtige Lagerung von Wein gibt es so einiges zu beachten und ob er sich überhaupt für eine Lagerung eignet, kann man anhand von ein paar Informationen auf der Flasche einfach feststellen:
Wichtige Faktoren bei der Lagerung von Wein
Der Alkoholgehalt ist ein wichtiger Initiator. Alkohol konserviert den Wein und tötet die Bakterien ab. Daher die Faustregel: je höher der Alkoholgehalt, desto länger die potenzielle Lagerzeit. Ein Minimum von 12,5% vol. sollten es aber mindestens sein.
Der Zucker im Wein hat ebenfalls eine konservierende Wirkung, deswegen haben Süßweine wie Auslesen, Beerenauslesen, Trockenbeerenauslesen und Eisweine eine jahrzehntelange Lagerfähigkeit. Ausnahmen bestätigen die Regel, denn beim Süßwein ist der Alkohol nicht das wichtigste Kriterium.
Abgesehen von Alkohol und Restzucker kommt es auch auf die Rebsorte an. Jede Rebsorte hat einen individuellen Charakter, Eigenheiten, Besonderheiten und Stil. Nebbiolo, Cabernet Sauvignon, Shiraz/Syrah, Pinot Noir und Sangiovese sind die bekanntesten Beispiele für „wird im Alter besser“-Weine. Sie haben einen hohen Tannin- wie auch Säuregehalt, die das Lagerpotential positiv beeinflussen. Bei Weißweinen gehören Chardonnay, Chenin Blanc und Riesling zu den Sorten, die man gerne über Jahre liegen lassen kann und die sich im Alter sehr gut entwickeln.
Der Ausbau der Weine ist manchmal auf der Flasche nicht klar ersichtlich, aber wenn Barriquefässer zum Einsatz gekommen sind, zeugt das meistens von guter Qualität und somit auch längerer Lagerfähigkeit. Das Holz der Fässer lässt den Wein atmen und gibt ihm eine spezielle Holzaromatik, die sie im Alter umso körperreicher und vielschichtiger macht.
„Seit ein paar Jahren ist die Verschlussart ein großes Thema. Zur Auswahl stehen Naturkork, Schraubverschluss, Plastikkork und Glasverschluss. Alle haben ihre Berechtigung, aber für eine längere Lagerung eignet sich – bis jetzt – nur der Naturkork.“
Naturkork oder Schraubverschluss?
Seit ein paar Jahren ist die Verschlussart ein großes Thema. Zur Auswahl stehen Naturkork, Schraubverschluss, Plastikkork und Glasverschluss. Alle haben ihre Berechtigung, aber für eine längere Lagerung eignet sich – bis jetzt – nur der Naturkork. Der Wein entwickelt sich in der Flasche, weil der Naturkork atmet und so kleinste Mengen an Luft an den Wein gelangen. Da es den Dreh- oder auch Schraubverschluss erst seit ein paar Jahren gibt, kann man seine langjährigen Lagerqualitäten, vor allem bei qualitativ hochwertigen Rotweinen, noch nicht genau abschätzen. Für eine kürzere Lagerzeit von bis zu 2 oder 3 Jahren erfüllt der Naturkorkersatz auf jeden Fall seinen Zweck. Zu beachten ist, dass Naturkork-Flaschen liegend – damit der Korken nicht austrocknet und undicht wird, und alle anderen Flaschen stehend gelagert werden sollten – um ein Ausrinnen zu vermeiden.
Die Faustregel
Zu guter Letzt noch eine Faustregel:
Je höher die Qualität des Weins,
desto länger ist auch die Lagerfähigkeit, egal ob Weiß- oder Rotwein.