Tipps & Tricks für Weinliebhaber
Was Sie schon immer über Wein wissen wollten
Koscherer Wein
Für koscheren Wein gelten fast die gleichen Bedingungen wie für koscheres Essen. Nur männliche Juden die den Sabbat einhalten, dürfen in der Produktion arbeiten, die verwendeten Utensilien müssen sterilisiert werden, zum Filtern und klären dürfen nur koschere Stoffe verwendet werden, 1 % der Gesamtmenge muss vernichtet werden, um den Hohepriester zu ehren und der Wein ist „mewuschal“ (gekocht) um sicher zu stellen, dass der Wein auch koscher bleibt.
Histamin im Wein
Histamin ist ein natürlicher Stoff der zu den biogenen Aminen zählt. Es wird von verschiedenen Hefen und Bakterien im Wein gebildet. Der menschliche Körper benötigt Histamin, welches er selbst produziert und durch Nahrung aufnimmt. Wenn man eine Intoleranz hat, bedeutet das, dass der Körper nicht genug histaminabbauendes Enzym bilden kann, was sich durch Hautirritationen, Kreislaufprobleme oder Verdauungsstörungen äußern kann. Oft ist es so, dass man Essen mit Histamin besser verträgt als Wein, das kommt daher, weil der Alkohol im Wein das histaminabbauende Enzym blockiert. Welche Weine sind also „gefährlich“ für Histamin-Intolerante? Weine die mit sogenannten Reinzuchthefen vergoren wurden sind verträglicher, weil die Hefe nur ihren Job macht und Zucker zu Alkohol verwandelt und keine Nebenprodukte wie Histamin bildet. Spontanvergorene Weine sind demnach tendenziell „gefährlicher“, aber zu 100 % kann man es nie sagen. Das einzige was Klarheit verschafft: der Selbsttest.
Sulfite im Wein
„Enthält Sulfite“ steht auf so gut wie jeder Weinflasche, aber vielen ist nicht bewusst, dass das nur ein anderes Wort ist für Schwefel, Schwefeloxid, Sulphite, Sulfur, Sulphur und SO2. Was macht dieser Schwefel aber im Wein? Er wird verwendet, weil er eine antioxidative und antimikrobielle Wirkung hat, das heißt, dass die Weine nicht mehr nachgären können und zu schnell altern. Für Nicht-Allergiker sind Sulfite in den gesetzlich zulässigen Mengen unbedenklich und auch der Mythos, dass der Schwefel im Wein für den „Kater“ verantwortlich ist stimmt nicht (wissenschaftlich widerlegt). Es gibt Versuche – vor allem von biodynamischen Winzern – stabile Weine ohne Schwefel zu erzeugen. Durch penibel saubere Keller und Arbeit kann man den Schwefelbedarf stark reduzieren. Auch gibt es Versuche, den Schwefel durch traubeneigene Antioxidantien zu ersetzen. Für Allergiker ist es am sichersten, Weine aus biologischer Erzeugung zu trinken, weil der erlaubte Höchstwert ein Drittel unter dem der konventionellen Weine liegt. Eine 100%ige Garantie gibt es nie – beim Winzer nachfragen oder den Selbsttest wagen.