Wenn sich die Gebirgszüge zu lichten beginnen, sich die kargen Felsformationen immer mehr in eine Hügellandschaft verwandeln und sich der Südtiroler Charme zusehends in italienische Gelassenheit zu wandeln scheint, ist man im Trentino angekommen. Mit knapp 10.000 Hektar machen die Trentiner Weingärten gerade einmal 1 % der gesamten Rebfläche Italiens aus. Aber aufgrund seiner Vielfalt und insgesamt unglaublichen 26 DOC-Klassifizierungen ist das Trentino eine von Italiens bedeutendsten Regionen, wenn es um den Qualitätsweinbau geht. Grund genug, Ihnen diese Region und seine herrlich zu trinkenden Gewächse heute etwas vorzustellen.
Die Region Trentino
Von Kennern und Experten viel geschätzt, von Weinfreunden leider oft unbeachtet: Das Trentino ist jene Weinbauregion Italiens, die im Glanze der toskanischen Sonne und des Feuers sizilianischer Genussexplosionen bei Weinfreunden schon gerne einmal untergeht. Dabei ist sie aufgrund ihrer Vielfalt und dem Potential ihrer Weinberge ein Muss für all jene, die hochqualitative Weine zu schätzen wissen. Als Weinregion verfügt das Trentino über knapp 10.000 Hektar Rebfläche. Geographisch liegt es rund um die Stadt Trento, nördlich des Gardasees und grenzt im Norden an Südtirol. Offiziell gelten das Trentino und Südtirol sogar als eine einzige Weinbauregion. Natürlich, sie haben ja auch vieles gemeinsam: die schroffe Gebirgsformation der Dolomiten, ein paar kristallklare Gletscherseen und lauschige Wälder. Aber was den Wein betrifft, sind sie doch sehr unterschiedlich und jede Region ist für sich einzigartig. Daher macht es Sinn, sie auch getrennt zu beachten und zu behandeln, was in den meisten italienischen Weinführern ohnehin der Fall ist. Durch das etwas wärmere Klima und die weniger steilen Hänge entwickeln sich im Trentino einige Rebsorten anders und manche besser als im wunderbaren Südtirol. Wieder andere sind dort gar nicht erst vertreten, gedeihen aber im Trentino besonders eindrucksvoll.
Die Rebsorten und Weine
Auch im Trentino baut man Vernatsch an, der hier Schiava heißt. Die bekanntesten roten Rebsorten der Region sind aber Teroldego und Marzemino. Diese autochthonen Rebsorten haben ihre eigene Fangemeinde und waren auch lange Zeit im Gottardi-Sortiment vertreten. Sie gehören zu den ältesten Rebsorten Italiens, geraten aber aufgrund der “neueren” Spezialitäten zusehends in Vergessenheit. Denn zu den beiden alteingesessenen Rebsorten haben sich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte die Sorten Pinot Nero, Cabernet Sauvignon und Merlot gesellt, die heute im Trentino wirklich erstaunliche Weine hervorbringen – das Talent des Winzers vorausgesetzt. Im Vordergrund stehen aber immer noch die verschiedenen Weißweinsorten des Trentino, allen voran der Chardonnay, der hier hauptsächlich als Grundwein für den Spumante verwendet wird. Knapp 2 Drittel aller im Trentino produzierten Weine erstrahlen in schmackhaftem Weiß. Neben Chardonnay gedeihen auch Pinot Grigio, Pinot Bianco, Müller-Thurgau und die autochthone Sorte Nosiola, die es heute nur mehr hier gibt.
Unsere Empfehlung aus dem Trentino
Natürlich könnten wir Ihnen heute einen der gelungenen Weißweine aus dem Trentino an Herz und Gaumen legen. Aber wir waren schon immer von der erstaunlichen Qualität beeindruckt, welche die Rebsorte Cabernet Sauvignon hier hervorbringt, vor allem dann, wenn er in einer guten Lage gedeiht und reinsortig ausgebaut wird. Besonders gute Voraussetzungen findet der Cabernet Sauvignon in den Weinbergen im Osten und Süden von Trient auf knapp 300 Metern Seehöhe. Hier ist auch die Heimat des Yhrenberg Cabernet Trentino, der seine Eleganz mit viel Charakter zum Ausdruck bringt. Die Lage Casteller, etwas südlich von Trient, ist gekennzeichnet durch einen markanten Hügel. Dieser Hügel war schon vor vielen Jahren die Heimat dieses Cabernet Sauvignons aus dem Hause San Rocco. Er galt schon immer als besonders geeignet für den Anbau von Cabernet Sauvignon. Vor über 15 Jahren musste der Weinberg aber leider gerodet werden, das Alter der Stöcke und Frostschäden machten eine weitere Bewirtschaftung unrentabel. Seit wenigen Jahren sind die Lagen um und auf dem Hügel wieder in Ertrag und die Pflanzen haben nun das nötige Alter, um wieder Weine wie damals hervorzubringen. Nach einer Verkostung des Weins bei unserem Freund Mattia Filippi war für uns klar, dass wir diesen Wein wieder in unser Sortiment aufnehmen. Das taten wir dann auch und möchten Ihnen heute diesen besonderen Wein herzlichst empfehlen!