Haben Sie einmal einen Kir oder Kir Royal probiert? Noch nie? Dann sollten Sie jetzt weiterlesen und sich dann am besten gleich alle notwendigen Utensilien ins Haus holen!
Ein Genuss für das Auge und den Gaumen
Wer seine Gäste gerne mit etwas Besonderem begrüßen will, der greift nicht einfach zu Prosecco und Co, sondern wählt dafür einen Kir, das klassische Mixgetränk aus Weißwein und Créme de Cassis. Wer es noch toppen will, der mischt den edlen Johannisbeerlikör von der Loire mit Champagner oder einem Crémant und macht daraus einen perlend, fruchtigen Kir Royal. Der königliche Aperitif – am besten serviert in einem Sektglas oder einer Champagnerschale – setzt nicht nur in punkto Optik schönste Akzente, er steht auch auf der Genuss-Skala ganz weit oben.
Die Geschichte
Erfunden hat das edle Getränk Félix Kir, auch Kanoniker Kir genannt, der als priesterlicher Seelsorger in Dijon wirkte und als politischer Widerständler den Zweiten Weltkrieg trotz massiver Verletzungen überlebte. Ab 1945 stand Félix Kir für 23 Jahre als Oberbürgermeister der Stadt Dijon vor, deren Altstadt er sanierte und für die er einen künstlichen See anlegte, der seinen Namen trägt: Lac Kir. Als selbstbewusstes urwüchsiges Original bekannt und geliebt, machte er sich einen Namen durch seine unbezähmbare Entschlossenheit und sein Gespür für das politisch Machbare. Im Notfall soll er sogar zum Képi gegriffen haben, um rund um das Rathaus von Dijon den Verkehr zu regeln. Am nächsten Tag saß er wieder mit Soutane bekleidet in der Nationalversammlung. Der bevorzugte Aperitif des einstigen Ritters der Ehrenlegion war Weißwein mit einem Schuss Créme de Cassis. Dieser Köstlichkeit verlieh man ihm zu Ehren den Namen Kir.
In den 1980ern verbereitete sich der Kir außerhalb Frankreichs und wurde zum Modegetränk der so genannten Schickeria. Deshalb wurde die in der Münchner Schickeria spielende Serie “Kir Royal” von Helmut Dietl aus dem Jahr 1986 auch nach dem Kultgetränk benannt.
Kir and Friends – Rezepte
Der klassische Kir Royal besteht aus 9 Teilen Crémant oder Champagner und zu einem Teil aus Créme de Cassis. Lässt man den Johannisbeerlikor behutsam ins Champagnerglas gleiten, sinkt der Likör aufgrund der höheren Dichte zu Boden, was den ansprechenden Farbverlauf erzeugt und den Aperitif umso süßer macht, je mehr man davon trinkt. Inzwischen gibt es eine ganz Klasse an Cocktails, die den Zusatz Kir tragen: So gibt es den Kir Blackberry, eine Kreation aus Sekt, Crémant oder Champagner mit Brombeerlikör oder den “Kiwi Kir” mit Kiwilikör. In der Bretagne verwendet man anstelle des Champagners den Apfelschaumwein Cidre und nennt diese Mischung “Kir Breton”.
Bei Gottardi empfehlen wir für die ursprüngliche Variante den Créme de Cassis von Philippe de Bourgogne, der Fruchtliköre auf höchstem Qualitätsniveau bereitet, in Kombination mit dem herrlichen Crémant de Loire Blanc Brut von der Domaine de Cray.