Manche von Ihnen kennen ihn schon und sind deshalb schon – so wie wir auch – ein wenig aufgeregt, wenn er sich wieder auf den Weg zu uns macht: der La Chapelle 2022 – der neue Spitzenjahrgang der Domaine Montlobre im Languedoc/Südfrankreich. Seit über 20 Jahren sind die Weine der Domaine Montlobre ein fixer Bestandteil des Gottardi-Sortiments. Und mit jedem Jahr ist auch die Fangemeinde für die großen und eindrucksvollen Weiß-, Rosé und vor allem Rotweine aus dem mediterranen Teil Frankreichs gewachsen. Damals wie heute verbindet das Weinhaus Gottardi und die Domaine eine tiefe Freundschaft und natürlich die gemeinsame Leidenschaft für erlesene Weine mit dem perfekten Verhältnis von Preis und Qualität.
Domaine Montlobre – Gute Lage, alte Geschichte und moderne Ideen
Die Domaine Montlobre liegt im Mosson-Tal, in der Nähe der südfranzösischen Stadt Montpellier. Es handelt sich um eine der dynamischsten Weinregionen im mediterranen Teil Frankreichs. Der im Verhältnis kleine Weingarten macht gerade einmal 10 % des Gebietes aus, diese verteilen sich auf dem einzigartigen Lössboden am Ufer des Mosson-Flusses. Die Geschichte von Montlobre reicht 300 Jahre zurück. Aufgrund zahlreicher Innovationen und bester Technik gehört sie aber auch heute zur absoluten Spitze dieser Region. Über 300 Sonnenstunden, mineralische Böden und das Potential der alten Weingärten (Vieilles Vignes), welche die konstante und außergewöhnliche Qualität der Weine von Montlobre sicherstellen, sind die Basis. Zu all diesen klimatischen und geologischen Vorzügen kommt mit Damien Michel ein besonders talentierter Kellermeister hinzu, der wie viele seiner Kollegen seine Weine nicht nach den konservativen und strengen A.O.P-Bestimmungen (früher A.O.C.) bereitet. Denn Ziel ist es, den Weinliebhabern wahre Super-Cuvées zu unschlagbaren Preisen anzubieten. Damien Michel ist ein besonderer Vertreter dieser Philosophie.
Damien Michel – Cooler Typ mit viel Talent
Damiens Karriere begann auf dem berühmten Château Mouton Rothschild. Dort lernte er unter der Anleitung des großen Weinmeisters Patrick Léon die hohe Kunst der Weinbereitung mit all den kleinen und großen Geheimnissen, die es braucht, um Weine auf höchstem Niveau zu bereiten. Sein großes Talent zeigte er schon damals, vor allem wenn es um den richtigen Einsatz der Eiche ging. Eine Maßarbeit, die er wie kaum ein anderer beherrscht und die jetzt auch seinen eigenen Weinen zugutekommt, wie zum Beispiel dem La Chapelle. Bereits mit seinem ersten Jahrgang 1998 zeigte Michel Damien, damals noch jüngster Önologe der Domaine, sein großes Können und seinen Mut zum Risiko. Denn als nach einem heißen Sommer der Zuckergehalt der Trauben schon sehr hoch war und alle anderen Weinbauern rund um rasch ihre Ernte einfuhren, bewahrte Damien einen kühlen Kopf. Der Zuckergehalt allein, macht nämlich noch keinen guten Wein. Die Tannine waren noch nicht reif und kaum einer der anderen Produzenten hatte darauf geachtet. Aber Damien nutzte sein auf Château Mouton Rothschild erworbenes Wissen und ließ den Tanninen noch weitere 14 Tage für die perfekte Reifung Zeit. Ein Mut zum Risiko, der sich lohnte und Damien und unseren Kunden ein beeindruckendes Weindebüt bescherte. Ein cooler Typ ist Montlobres Kellermeister nach wie vor und das bringt uns jedes Jahr nicht nur einen köstlichen “La Chapelle”, sondern auch meist interessante Geschichten rund um den richtigen Zeitpunkt, magische 13-Monde-Jahrgänge und die Risikofreude eines talentierten Önologen.
Der Jahrgang 2022: heiß, aber gut
Der Sommer startete im Languedoc bereits im Mai. Aber weder die frühen Sommertemperaturen noch die neuen Praktiken im Weinberg, wie die Reduktion mechanischer Eingriffe, schienen sich auf den Ertrag auszuwirken. Auch der Grasbewuchs zwischen den Rebreihen zeigten seine Wirkung und die Natur konnte sich frei entfalten. Der Austrieb der Trauben war perfekt, sie präsentierten sich gesund und nahmen trotz des Wassermangels allmählich an Volumen zu. Zu wenig Wasser und heiße Temperaturen in einem frühen Stadium beschleunigten die phänologischen Stadien. Durch die Regenfälle Mitte August konnten die Trauben ihren Reifungszyklus abschließen und das Montlobre-Team wurde auch ein wenig erfrischt: „Wir hatten nicht erwartet, dass die Ernte so früh beginnen würde. Der Start war am Freitag, 12. August, genau in derselben Woche, in der eine Kolonie Störche auf den Ländereien der Domaine landete, ebenfalls 10 Tage früher als sonst. Die Sonne kehrte schnell zurück und wir konnten beginnen.“
Alles in allem präsentiert sich der Wein trotz des heißen Sommers mit ausgewogenen seidigen Tanninen, sortentypisch und mit ungewöhnlicher Frische und Fülle.
Unser Verkostungserlebnis:
Es erwartet Sie eine aromatische Cuvée, dominiert vom samtigen Charakter des Merlots und dem eleganten Hauch von etwas Cabernet Sauvignon. Montlobres La Chapelle 2022 präsentiert sich in Glas in dunklem Purpur mit violetten Reflexen. Das Bouquet ist geprägt von wunderbaren Aromen roter Früchte, mediterranen Gewürzen, leichten Veilchen-Nuancen, Schokolade und dem eleganten Vanilleton des Eichenausbaus. Am Gaumen reich, komplex, geschmeidig und eindrucksvoll, mit einer aromatischen Palette von roten und schwarzen reifen Früchten und einer sanften rauchigen Note.
Seine Vorgänger haben bereits verschiedene Preisen „abgeräumt“. Der letzte Jahrgang 2021 wurde zum Beispiel als Botschafter der Pays d’Oc Winterkollektion ausgezeichnet. Ein anschaulicher Beweis dafür, wie sehr der La Chapelle sein Terroir und den Reichtum des Merlots repräsentiert.
Was Sie über Montlobre noch wissen müssen …
… seit dem Designwechsel beim Jahrgang 2021 befindet sich auf der Banderole um den Flaschenhals der Schriftzug „Maison Le Breton“. Warum ist schnell erklärt: Hinter Montlobre wie auch hinter der Domaine de la Jasse und den Vignes Des Deux Soleils steht die Familie Le Breton. Sie kam 1995 ins Languedoc mit dem Ziel, Weine in Form von „Alle-Tage-Grand-Crus“ zu produzieren und damit den Weinliebhabern in aller Welt viel Wein zu einem fairen Preis zu bieten. Heute ist bereits die zweite Generation der Maison Le Breton auf der Domaine tätig und verfolgt die Vision mit großem Erfolg weiter. Egal in welchem Verhältnis Merlot und Cabernet Sauvignon zusammenfinden – Grand Cru Qualität ist nach wie vor das Ziel, welches heute mit einem Sinn für Nachhaltigkeit und dem Bestreben für mehr CO2-Reduktion verfolgt wird.
Und das ist es, was wir an Montlobre so mögen: Wenn Sie sich einen Montlobre-Wein nach Hause holen, dann haben Sie sich für ein Familienunternehmen entschieden, das sich für gute Weinqualität und zugleich für das Wohl von Mensch und Umwelt einsetzt.
Übrigens: Auch der Tête de Cuvée Blanc ist wieder mit von der Partie. Das erste Meisterstück es Jahrgangs 2023, das den Keller von Montlobre verlassen darf: Seit den Ertragsausfällen im Frostjahr 2021 hat Damien die Rebsorte Rolle, bei uns als Vermentino bekannt, zum dritten Mitspieler seiner Tête de Cuvée Blanc gemacht. Und das mit großem Erfolg: Dieser Jahrgang erhielt gleich zwei Goldmedaillen (Vinalies Occitanie und Councours Mondial de Bruxelles). Grund genug, das Erfolgsrezept beizubehalten. Deshalb steuert auch beim Jahrgang 2023 die Sorte Rolle ihre Leichtigkeit, Frische und Aromen von grünen Äpfeln, Mandeln, süßen Gewürzen, reifen Pfirsichen und saftiger Ananas bei. Zudem unterstützt die Sorte den Viognier und Chardonnay dabei, ihre Qualitäten und Eigenschaften perfekt auszuspielen. Freuen Sie sich auf einen unglaublich guten Weißwein, der das Landuedoc im Herzen trägt und die geballte Vielfalt seiner Sorten auf den Gaumen bringt. Genießen Sie den Wein als Aperitif oder zu gegrilltem Fisch, Salat, Sandwiches oder Käse.
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