Zwischen leistbarem Hochgenuss und Luxusgut – wenn es um das Thema „Wein“ geht, dann führt kein Weg daran vorbei: Bordeaux ist das „Um und Auf“, das Höchste des Genusses und schlichtweg das Maß aller Dinge! Kein Weinliebhaber kann sich der „Mutter aller Weinkunst“ entziehen, und früher oder später setzt sich jeder jeder mit den unglaublichen Gewächsen dieser Region auseinander. Da wir jedes Jahr unseren Kunden eine erlesene Auswahl an Bordeaux-Weinen präsentieren, wollen wir Ihnen heute die Region selbst ein wenig vorstellen, aber natürlich ist für Bordeaux-Nerds wie uns eine Weinempfehlung unumgänglich.
Bordeaux – vielfältig, aber stets elegant
Das Bordelais ist mit über 100.000 Hektar Weinbergfläche und einer jährlichen Produktionsmenge von fast fünf Millionen Hektolitern eines der bedeutendsten Weinbaugebiete der Welt. Der Name leitet sich von „Au bord de l’eau“ ab, was so viel bedeutet wie „am Wasser liegend“. Schon die Römer haben am linken und vor allem am rechten Ufer der Gironde Wein angebaut. Heute erzeugen hier rund 3.000 Châteaus ein breites Spektrum an Weinen: Leichte Weißweine in der Region Entre-deux-mers, große Weißweine in Graves und Pessac-Léognan, spritzige Roséweine in den verschiedensten Regionen, aber auch preisgekrönte Süßweine in den Regionen Barsac und Sauternes. Zu besonderer Berühmtheit haben es aber natürlich die Rotweine gebracht, die zu den besten der Welt gehören. Dabei lassen allein schon die Namen so bedeutender Regionen wie Pomerol, Pauillac, Margaux, St.-Estèphe, Haut-Médoc und St.-Émillon die Herzen von Weinliebhabern in aller Welt höherschlagen. Für die Weinbereitung werden meist die Hauptrebsorten des Bordeaux Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot verwendet, die sich unterschiedlich zusammensetzen können. Dies macht eine weitere Besonderheit des Bordelais aus. Denn der Charakter eines Weines wird nicht nur von den klimatischen Bedingungen und der Lage beeinflusst, er kann auch jedes Jahr durch eine unterschiedliche Zusammensetzung bestimmt werden. Dabei trägt jede Rebsorte mit ihren jeweiligen Eigenschaften zum Geschmacksbild bei: Cabernet Sauvignon verleiht die Kraft, das Rückgrat, die Lagerfähigkeit und natürlich das unnachahmliche Cassis-Aroma. Cabernet Franc ist leichter, glatter, weniger ausgeprägt in seinen Aromen, dafür liefert er eine tiefe leuchtende Farbe. Merlot wiederum vermittelt den Weinen eine herrliche Geschmeidigkeit.
Linkes und rechtes Ufer
Wie schon erwähnt, teilt sich das Weinbaugebiet Bordeaux durch den Fluss Gironde in zwei Teile. Dabei zeigt jedes Ufer mit seinen vielen Kleinregionen ganz unterschiedliche Stärken, Besonderheiten und spezielle Charakteristika. So wird zum Beispiel am linken Ufer die Rebsorte Cabernet Sauvignon den Rebsorten Cabernet Franc und Merlot vorgezogen, weil die Kiesböden den Cabernet Sauvignon besonders gut reifen lassen und ihm seine einzigartige, für das Bordeaux typische Charakteristik verleihen. Das linke Ufer umfasst die Region Médoc und die kleineren Gebiete Pauillac, Saint-Estèphe, Saint-Julien, Margaux und Graves, zu der auch Pessac-Léognan gehört. Hier werden die wohl berühmtesten Bordeaux-Weine produziert: Château Latour (Pauillac), Château Mouton Rothschild (Pauillac), Château Lafite Rothschild (Pauillac), Château Margaux (Margaux) und Château Haut Brion (Pessac-Léognan). Diese Weine sind auch in der ersten offiziellen Bordeaux-Klassifizierung von 1855. Dadurch dass Cabernet Sauvignon als Hauptrebsorte verwendet wird, präsentieren sich die Weine des linken Ufers tanninreicher, intensiver und vollmundiger. Durch die markante Tanninstruktur werden die Weine vor allem im Alter sehr harmonisch und elegant.
Am rechten Ufer der Gironde liegen die Regionen Saint-Émilion, Pomerol, Bourg und Blaye. Obwohl die Weine des rechten Ufers nicht in der Klassifikation von 1855 inkludiert sind, kommen einige der teuersten und renommiertesten Weine vom rechten Ufer. Dazu gehören unter anderem Château Pétrus, Château Le Pin, Château Ausone und Château Cheval Blanc. Allerdings wurde 1954 eine eigene Klassifizierung für die Region St.-Émillon ins Leben gerufen, zu der das Château Cheval Blanc und das Château Ausone gehören. Die Topweine des rechten Ufers sind nicht klassifiziert: Château Pétrus und Château Le Pin gehören zu den seltensten und wohl auch teuersten Weinen der Welt. Auf dieser Seite der Gironde wird die Rebsorte Merlot stark forciert, da sie sich auf den Kalk- und Lehmböden sehr wohl fühlt und gut gedeiht. Die Weine vom rechten Ufer bestehen daher hauptsächlich aus Merlot und sind deshalb meist fruchtiger, weicher und leichter zugänglich.
Bordeaux – einer unserer aktuellen Favoriten
Als Bordeaux-Spezialisten haben wir natürlich, wenn es um das Thema “Bordeaux” geht, meist viele Tipps und Empfehlungen für unsere Kunden parat. Aus unserer erst kürzlich stattgefundenen internen Verkostung hat sich vor allem der Château Pomone 2015 als besonderer Favorit herauskristallisiert.
Das Château liegt nahe der renommierten Weingüter Figeac und Cheval Blanc in Saint Émilion. Der Besitzer und Kellermeister Charles Bouquey legt vor allem Wert auf eine klassische Produktion und Verarbeitung der Trauben. Die Weinberge werden möglichst ohne maschinelle Hilfe und mit viel Handarbeit gepflegt, die Ernte erfolgt selbstverständlich per Hand. Im Keller werden die Trauben natürlich ohne Zusatz von künstlicher Hefe in Betonzisternen vergoren, was zu einer langsamen und gleichmäßigen Gärung führt. Anschließend lagert der Wein noch für 12 Monate in Barriques, bevor er in Flaschen gefüllt wird. Nach mindestens einem weiteren Jahr Flaschenreife kommen die Weine frühestens 3 Jahre nach der Ernte auf den Markt. 70 % Merlot, 20 % Cabernet Sauvignon und 10 % Cabernet Franc vereinen sich zu einem köstlichen Bordeauxwein mit intensiver Granatfarbe, in der Nase feine Anklänge von Vanille, am Gaumen kräftig, würzig mit kernigem Tannin. Wir wünschen ein genussvolles Verkostungserlebnis!