Ob Kultgenuss, Jahrhundertwein oder Prestigetropfen: Eine Weinrarität kommt meist aus gutem Hause. Sie ist im besten Fall von der Weinkritik weit über das rotgefärbte Weinblatt und den grünen Klee gelobt worden. Und, was am aller wichtigsten ist, sie ist so selten wie die 6 Richtigen im Lotto. Aber was lässt eine Flasche Wein sonst noch so zu einer “guten” Rarität werden? Wie kommt man überhaupt an eine Weinrarität heran? Und wie geht man mit so einem erlesenen Schatz um, hat man ihn erst einmal in seinem Keller? Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie hier:
Der Weg zur Rarität
Viele Wege führen nach Rom, so heißt ein altes Sprichwort. Mit den Wegen zum Raritäten-Status verhält es sich ganz ähnlich. Der wichtigste Aspekt dabei ist aber natürlich, wie bei allen Produkten und Dienstleistungen in der freien Marktwirtschaft, das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Weinraritäten sind, wie es der Name schon sagt, selten, weil das Angebot meist – manchmal vielleicht sogar künstlich – sehr nieder gehalten wird. Die einfache Formel lautet also: große Nachfrage plus kleines Angebot ergibt eine Rarität, die obendrein meist noch einen exorbitanten Preis hat. Welche preislichen Höhenflüge hier erreicht werden können, zeigt ein Ranking der 10 teuersten Weine der Welt aus Auktionen:
Platz 10: Diesen belegt der Penfolds Grange Hermitage 1951 mit 32.000 Euro pro Flasche. Dieses Sümmchen gab ein australischer Weinliebhaber bei einer Auktion im Jahr 2004 für eine Flasche diese Weines aus. Insgesamt sollen nur mehr 20 Stück dieses Weines existieren.
Platz 9: Beim Massandra 1775 handelt es sich um einen (sehr) alten Sherry aus einem der ältesten Weinkeller der Ukraine. Er brachte bei einer Auktion unglaubliche 47.000 Euro.
Platz 8: Diesen belegt ein besonderer Süßwein: der Château d’Yquem 1811 mit 79.700 Euro. Heute soll sich dieser Schatz hinter kugelsicherem Glas in einem Restaurant in Bali befinden.
Platz 7: Natürlich gehört auch ein Château Mouton Rothschild in dieses Ranking. Der Wein des großartigen Jahrgangs 1945 kam als 3-Liter-Doppelmagnum bei einer Auktion in Hongkong um 80.819 Euro unter den Hammer.
Platz 6: Angeblich war der Château Lafite 1787 einst im Besitz des US-Präsidenten Thomas Jefferson. Heute gehört er vermutlich nach wie vor der Familie des Verlegers Malcom Forbes. Dieser hat den Wein 1985 um 132.000 Euro bei einer Auktion in London erstanden.
Platz 5: Aus dem selben Jahrgang wie Platz 6 und ebenfalls aus der Sammlung von Thomas Jefferson soll auch Platz 5 stammen. Preislich brachte der Château Margaux 1787 mit 191.000 Euro aber noch einiges mehr ein.
Platz 4: Um den Château Lafite 1869 stritten sich die Bieter bei einer Auktion in Hongkong 2010 erbittert. Der Wein kam damals direkt aus den Kellern des Châteaus und brachte schlussendlich 195.000 Euro in die Kasse.
Platz 3: Ein Privatsammler aus Genf erhielt den Zuschlag für eine 6-Liter-Flasche des Château Cheval Blanc 1947 und brachte ihn um 219.000 Euro in seinen privaten Weinkeller.
Platz 2: 1998 rettete man 2.000 Flaschen eines besonders exklusiven Champagners vom Wrack eines Schiffes der deutschen Marine aus dem 1. Weltkrieg. Auch wenn vielleicht Genuss und Qualität den Preis hier weniger mitbestimmen, der historische Wert des Heidsieck & Co Monopole Champagner “Daimant Bleu” tut es in jedem Fall. Er zeigt sich in der Summe von 224.000 Euro – ein Preis, der ihn bis heute zum teuersten Auktionschampagner aller Zeiten macht.
Platz 1: Da die Weinauktion zu einem guten Zweck stattfand, wird der Screaming Eagle Cabernet Sauvignon 1992 zwar nicht in den offiziellen Verkaufslisten geführt, aber er brachte dennoch – in Form einer 6-Liter-Flasche – mit 424.000 Euro die höchste erzielte Summe bei einer Auktion ein. Mit diesem Jahrgang feierte das Gut im amerikanischen Napa Valley sein Debüt, damals wurden gerade einmal 175 Flaschen produziert. Den Wein “adelte” Kritikerpapst Robert Parker mit unglaublichen 99 Punkten, was den Rotwein zum absoluten Kultobjekt machte.
Wie man an diesen Beispielen sieht, spielt vor allem neben der geringen Menge, das Alter bzw. der Jahrgang eines Weines eine wesentliche Rolle. Denn eine Weinrarität entstammt häufig einem älteren und – aus weintechnischer Sicht – besonderem Jahrgang. Experten reden dann von einem Sensationsweinjahr, das den Trauben auf klimatischem Wege zu einer fantastischen Qualität verholfen hat. Manchmal ist es aber auch ein Jahrgang, in dem aufgrund von Ernteausfällen nur wenig Wein produziert wurde. Und dann gibt es auch noch Weinraritäten, hinter denen sich einfach nur eine gute Geschichte verbirgt: Sie lagen in den Kellern von Präsidenten, begeisterten andere berühmte Persönlichkeiten, waren an Bord eines großen versunkenen Schiffes oder wurden auf historisch bedeutsamen Festen gereicht.
Geldanlage oder großzügiges Geschenk
Seltene Goldmünzen, Gemälde, Schmuck oder andere Sammelobjekte aller Art – vieles eignet sich zur Geldanlage. Besondere Weine, Kellerjuwelen und so genannte Weinraritäten sind da keine Ausnahme. Sie werden auf dem Weltweinmarkt als wahre Schätze gehandelt, mit teils stetig steigenden Preisen. Darunter gibt es Weine, deren Raritätenstatus und Echtheit per Zertifikat nachweisbar ist. Diese werden auch gerne als Geldanlage eingesetzt und eigenen sich natürlich auch perfekt als edles Geschenk für besondere Anlässe wie Jubiläen oder Hochzeiten. Nennt man eine dieser Raritäten sein Eigen, dann sollte man sie auch mit der nötigen Sorgfalt behandeln, damit die Geldanlage auch eine bleibt. Worauf Sie bei der Beherbergung Ihrer Rarität genau achten müssen, lesen Sie beispielsweise in unserer Serie: der private Weinvorrat (Teil 1)
Raritäten-Run ganz einfach!
Natürlich kann man sich als Weinliebhaber selbst auf die Suche nach einer erlesenen Weinrarität machen. Unterstützung kann man sich dabei vom Fachmann holen. Bei diesem kann man auch – seine guten Beziehungen zu diversen Châteaus und Domaines vorausgesetzt – so manch seltenen Wein erwerben. Natürlich gibt es auch bei uns einige Raritäten im Keller wie zum Beispiel besondere Jahrgänge des Château Mouton Rotschild und zahlreiche andere Bordeaux- und Burgunderweine großer Jahrgänge, welche die Bezeichnung Rarität völlig zu recht verdienen. Wir verstehen den Begriff “Rarität” aber auch etwas weiter. Für uns sind es oft besondere Weinentdeckungen, bei denen nicht nur der Jahrgang, sondern auch die Bereitung und vor allem natürlich die herausragende Qualität im Vordergrund stehen. Diese Raritäten sind für den Genuss bestimmt und nicht, um im Keller eine dicke Staubschicht anzulegen. Um zu diesen Raritäten zu kommen, bieten wir unseren Kunden einen einfachen Weg an: Wir packen diese seltenen und trinkreifen Flaschen meist zu Beginn des Jahres, wenn durch die Inventur alle Weine unseres Kellers gesichtet sind und so manch versteckter Schatz entdeckt und gehoben wurde, in unsere Mystery Cases. Wahrhaft magische Kartons, die es manchmal so richtig in sich haben, mit besonderen Kellerjuwelen, von denen meist nur mehr wenige Flaschen am Markt sind. Unsere Kunden kaufen dabei sozusagen die Katze im Sack, denn was wir einpacken, ist unser Geheimnis. Die Kartons bieten wir zum Abverkaufs-Fixpreis an, der eigentliche Wert liegt aber um einiges darüber. Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, dann werfen Sie am besten einfach einen Blick auf unsere Weinshopseite.