In Teil 3 unserer Serie über den richtigen Weinvorrat, befassen wir uns mit den 3 “L’s”: Luftfeuchtigkeit, Licht und Lüftung. Denn es kommt nicht nur auf die richtige Temperatur an, es gibt auch noch einige Komponenten mehr, die aus der reinen Aufbewahrung von Weinflaschen ein richtiges und brauchbares Weinlager machen.
Luftfeuchtigkeit
50 % bis 80 % sind die Grenzwerte für die Luftfeuchtigkeit im Weinkeller. Liegt sie darunter, trocknet der Korken mit der Zeit aus und verstärkter Lufteintritt, sowie undichte Korken sind die Folge. Zu trockene Luft bewirkt gravierende Schäden am Wein: Er beginnt zu oxidieren. Eine höhere Luftfeuchtigkeit schadet weniger dem Wein, als viel mehr den Etiketten. Sie beginnen zu schimmel und vermodern sogar. Im schlimmsten Fall kann man über den Inhalt der Flaschen dann nur mehr spekulieren oder sich selbst mit einer “Blindverkostung” überraschen. Unser Tipp: Sprühen Sie die Etiketten in diesem Fall mit Haarspray ein oder packen Sie die Flaschen in eine dünne Folie.
Eine einfache, aber nicht minder wirkungsvolle Idee zur Behebung von zu großer Trockenheit kommt aus den USA: In einen hochgehängten Wasserkübel wird ein Ende eines zusammengerollten alten Handtuchs eingetaucht. Das andere Ende hängt zu Boden. Die Sogwirkung lässt nun das Wasser durch das Handtuch aufsteigen und dieses tropft schließlich auf daruntergelegte Gasbetonsteine. An deren poröser Oberfläche verdunstet das Wasser und sorgt für eine gleichmäßige Luftbefeuchtung.
Licht
“Wo Wein lagert, soll es finster sein.” Dieser Spruch findest seine Begründung in der Tatsache, dass Tageslicht und fluoreszierende Lampen die Qualität des Weines stark beeinträchtigen. Gegebenenfalls müssen vorhandene Kellerfenster verdunkelt werden. Verwenden Sie zur Beleuchtung ausschließlich normale, aber schwache Glühlampen. Verwenden Sie auf keinen Fall Neonröhren, da ihr Licht selbst in die dunkelste Weinflasche eindringt.
Lüftung
Die Luft im Keller soll frisch sein, nicht abgestanden und modrig. Bei alten Weinkellern wurde man diesem Umstand gerecht und ließ an der Nordseite des Kellers eine Öffnung am Boden frei. Durch diesen Schacht konnte kalte, schwere Luft einströmen. Am anderen Ende des Kellers wurden die gleichen Öffnungen berücksichtigt, allerdings an der Kellerdecke. Dort strömte die warme, leichte Luft dann wieder aus und sorgte so für den gewünschten Luftaustausch. Der Anschluss an eine bereits bestehende Klimaanlage wird nur in den seltensten Fällen möglich sein. So bleibt als Alternative, in den frostfreien Nächsten des Frühjahrs eine vorhandenes Kellerfenster geöffnet zu lassen, um einen Luftaustausch zu ermöglichen.
Häufig werden Weine in einem Vorratsraum oder in Kellern aufbewahrt, in denen auch andere Produkte lagern. Da Ihre Weine Gerüche auch in verschlossenem Zustand aufnehmen, sollten Sie darauf achten, dass sie nicht im selben Raum mit anderen Lebensmitteln untergebracht sind.