Mazzon, Blauburgunder und Gottardi
Blauburgunder – das ist das Schlagwort, das einem in den Sinn kommt, wenn man an das Weingut Gottardi in Mazzon im Bozner Unterland denkt. Über 30 Jahre ist es her, dass die Familie Gottardi das Weingut kaufte, sanierte, umbaute, ausbaute. 1995 brachten Bruno und sein Sohn Alexander den ersten selbst eingekellerten Jahrgang auf den Markt.
Der Jahrgang 2015 überzeugt
2015 – Ein Jahrhundertjahrgang trotz vieler Zweifel, schwierigen Wetterbedingungen, Hagel und Skepsis vieler Weinkritiker und -journalisten. Die Qualität ist hervorragend und die Weine überzeugen auf ganzer Linie! Alexander Gottardi bringt zum ersten Mal einen Annata, einen Riserva und eine spezielle Selezione auf den Markt. Die Qualität der Trauben und der Reifegrad bei der Ernte waren nahezu perfekt und die Menge war zufriedenstellend, so Gottardi. Mitte bis Ende des Jahres 2018 wird der Annata 2015 auf den Markt kommen und jeder Fan von feinem Blauburgunder darf sich darauf freuen und sollte sich gleich ein paar Flaschen reservieren. Der Riserva wird erst ein bis zwei Jahre später und die Selezione, die noch keinen Namen hat, wird sogar erst nach etwa sechs Jahren auf den Markt kommen, wenn die erste Trinkreife erreicht ist.
Der Blauburgunder Mazzon
Das Hauptaugenmerk von Alexander Gottardi, der das Weingut seit dem Jahr 2010 alleine führt, liegt auf den Blauburgunder Annata. Ein Blauburgunder Riserva wird nur in ausgewählten Jahren erzeugt. Wie Alexander Gottardi selbst sagt, ist die Riserva eine „Negativ-Selektion“, was bedeutet, dass an der ersten Stelle der „normale“ Annata kommt. Nur wenn dieser qualitativ und auch mengenmäßig den Vorstellungen entspricht und die Qualität des Traubenmaterials sehr hoch ist, wird eine Riserva aus den Trauben der ältesten Rebstöcke erzeugt. Der Riserva liegt ein Jahr in Barriques (25 % neues Holz) und anschließend weitere 14 Monate in großen Holzfässern, bevor er in Falschen gefüllt wird und dann ein weiteres Jahr am Mazzoner Weingut lagert.
Sorgfalt und Liebe zum Detail haben oberste Priorität
Die Trauben werden alle per Hand geerntet und mit größter Sorgfalt selektiert. Im Keller wird das Traubenmaterial im ersten Jahr ausschließlich mit Schwerkraft transportiert, was sehr wichtig ist, da die Burgunder-Rebsorte sehr empfindlich ist. Nach der alkoholischen Gärung auf der Maische im Edelstahltank macht der junge Wein in französische Barriquefässern den biologischen Säureabbau. In diesen Fässern bleibt er dann ein weiteres Jahr und anschließend nochmals sechs bis acht Monate in großen Holzfässern. Auch in der Flasche bleibt der Wein mindestens ein weiteres halbes Jahr am Hof und wird erst, wenn der Wein die erste Trinkreife erreicht hat, auf den Markt gebracht.
Die Anfänge des Weinguts Gottardi
Damals produzierte das Weingut drei verschiedene Weine: einen Gewürztraminer, einen Chardonnay und natürlich den Blauburgunder. Nach und nach wurden alle Weinberge mit Pinot Noir (frz. für Blauburgunder) bepflanzt, die Weinstöcke sind heute im Schnitt 25 Jahre alt, was für die Qualität und die Intensität des Weins eine große Rolle spielt. Der Grund dafür ist, dass die Lagen um den Hof ein absoluter „Blauburgunder Himmel“ sind. Sandstein-, Kalkstein- und Mergelböden mit langer Abendsonne und kühlen Winden aus den Dolomiten in der Nacht lassen die Blauburgundertrauben vollreif, finessenreich und elegant werden, wie an kaum einem anderen Fleckchen.